Ehemalige Klostermauer

Ehemalige Klostermauer
Eisenbahnstraße/Wehrbachstraße

Die Ummauerung des ehemals 1,3 ha großen Klosterareals ist auf weite Strecken erhalten. Eine ca. 3 m hohe und fast 500 m lange Mauer umschloss ein Areal von maximal 100 m Breite und 170 m Länge, in dem heute noch die ehemalige Klosterkirche, das „Schlösslespfarrhaus“, steht. Es ist die ehemalige, 1332 nach einer Petruserscheinung gestiftete „Peterskapelle“. Um 1430 wohnen auf dem Areal Beginen in einer klosterähnlichen Gemeinschaft.

1495 verlegt der württembergische Graf Eberhard im Bart das Tübinger Augustinerinnenkloster St. Ursula nach Owen und incorporiert die Beginen und ihre Klause in das neu gegründete Kloster. Schon 1538 wird das Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst und 1542 mit allen Zugehörden als Lehen an Claus von Grafeneck gegeben. Der kann allerdings nicht in das Lehen eintreten, weil bis 1563 noch vier Schwestern im Kloster leben, denen ein lebenslanges Wohnrecht eingeräumt wurde. Das Kloster wird beschrieben als Behausung mit vier Stuben und siebzehn Zellen, weiteren notdürftigen Gemachen und zwei Kellern darunter. Die letzte Owener Priorin stirbt erst 1576.

Zwanzig Jahre später erwirbt der Kirchheimer Obervogt Hans Sigmund von Remchingen das Klosterareal und legt seinen Wohnsitz in das ehemalige Kloster.

Im Dreißigjährigen Krieg kommt es zur Katastrophe (vor 1646). Alle Klostergebäude werden zerstört, nur die ehemalige Klosterkirche und die beiden Gewölbekeller unter der Klause bleiben erhalten. Bis um 1910 befindet sich über den Kellern noch eine Scheuer, die schließlich auch abgebrochen wird.

1956 wird das ehemalige Klosterareal Friedhofsgelände.

Das Klosterareal erstreckt sich um 1902 nach Norden bis zur heutigen Bahnhofstraße, im Vordergrund auf der heutigen Eisenbahnstraße Gärten.
Klostermauer von Westen mit den davor liegenden Gärten um 1902.