ausgestellt auf Burg Teck am Nikolaustag des Jahres 1261

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Zeilengetreue Transkription des Urkundentextes
Noverint universi tam presentes quam posteri, quod ego Ber[tholdus] dic[tus] vbolRather de Owen // quondam indaginem sitam apud Kunigen in mensura V iugerum libere vendidi // religiosis monachis de salem pro iii libris hallensium, ut inperpetuuum ad monasterium ipsorum // debeat legitime pertinere. Ego quidem idem nemus venditum teneor pueris fratris mei Fr(iderici) // bone memorie pro tanta summa denariorum in conparatione aliorum bonorum reconpensare. Ut autem // firmum et ratum permaneat, sigillum domini nostri Lud(ovici) ducis de Tecke presenti ce- // dule duximus in testimonium gestorum appendendum. Acta sunt hec anno domini M°.CC°.LXI° // in die Nicolai. Data apud Tecke.
Darum geht es in der Urkunde
1261. Decemb. 6. Teck. Berthold Uebelritter von Owen verkauft an das Kloster Salem ein Wäldchen bei Köngen; so lautet die sehr knappe Regeste zur Urkunde bei Weech [CDS]. Warum Berthold das Wäldchen um 3 Pfund Heller verkauft, verrät die Urkunde nicht. Wohl aber, dass er dafür die Kinder seines verstorbenen Bruders Friedrich mit anderen Gütern entschädigen muss, deren Wert dem des verkauften Wäldchens entspricht. Die Kinder des verstorbenen Friedrich waren demnach noch unmündig und Berthold ihr Vormund.
Warum aber bezeichnet sich Berthold selbst als „Übelritter“? Ist das Selbstironie? Zunächst einmal ist bei einem genauen Blick auf die Urkunde selbst zu sehen, dass die Lesart „Berthold, Übelritter von Owen“, durch den Lautstand der Urkunde nicht gedeckt ist. In der Urkunde steht: ego Ber[tholdus] dic[tus] vbolRather de Owen; im CDS lautet die Transkription ego Ber. dictus Vbelrither de Owen, also „ich, Berthold von Owen, den man den Übelritter nennt“.
Berthold nennt sich also nicht selbst so, er wird von anderen so genannt. Die folgende Seite 2 beschäftigt sich mit diesem Ansatz. Seite 3 bietet in einer animierten Interlineartranskription den vollständigen Urkundentext.
➤ Seite 2: Berthold, genannt Übelritter von Owen
➤ Seite 3: Animierte Interlineartranskription des Urkundentextes
Bildnachweis, Headerbild: Württembergische Landesbibliothek, HB XV 5, fol. 37r. Nikolaus Ochsenbach, Ansichten württembergischer Burgen und Schlösser, nach 1620, Ausschnitt.
Bildnachweis Urkunde: Generallandesarchiv Karlsruhe, 4 Nr. 7053 [Eigentum: Haus Baden].