Sibylle von der Teck-Grundschule

Sibylle von der Teck-Schule
Ehemalige „Untere Kelter“
Schulstraße 7
 
Nach der Einführung der Reformation 1534 stellte Herzog Ulrich von Württemberg ein „von aller Steuer, Schatzung und Beschwerden freien Pfründhaus in Owen“ für Schulzwecke zur Verfügung. Sein erster Bewohner war der Stadtschreiber, der sich auch als Schullehrer betätigte. Mit dem Umbau der Unteren Kelter zur „Schule mit Kelterbetrieb“ wurde aus dem „Pfründhaus“ das „Alte Lehrerhaus“.
Zum Beginn der 30er-Jahre drängen sich in diesem Klassenzimmer in der nach dem Plan von 1845 zum Schulhaus aufgestockten Unteren Kelter 26 Schülerinnen und Schüler mit ihrem Klassenlehrer.
1845 gebaut, 1945 vollständig zerstört. Der Ortshistoriker Rudolf Locher hält am 7. Juli 1945 das Szenario fest: Mit Blick aus dem „Alten Lehrerhaus“ zur nicht zerstörten Oberen Kelter zeichnet er die Ruine der bis auf die Geschossmauern der Unteren Kelter zerstörte Schule. Der Kamin und die Reste der Dampfheizung ragen mahnend zum Himmel.
Der Wiederaufbau wird schon bald nach Kriegsende ins Werk gesetzt. Die Fassade des Rohbaus zeigt unverkennbar, dass die Pläne von 1845 zur Orientierung dienten. Die beiden Zimmerleute blicken von hoch oben auf dem Firstbalken mit berechtigtem Stolz auf die zur Feier des Richtfests versammelte Bevölkerung Owens hinab.
Hinter dem Ruinengelände der zerstörten Firma Gutekunst ragt der Giebel des Schulhauses hervor. Aufnahme von 1950.
Das „Alte Lehrerhaus“ überstand den Bombenhagel unversehrt. Es gab darin von Anfang an Klassenzimmer und Lehrerwohnungen. Nach dem Umzug des Schulbetriebs in das „neue Schulhaus“ wird es zum Lehrerwohnhaus umgebaut.
1980 wird das „Alte Lehrerhaus“ abgebrochen. Ein neuer Pausenhof entsteht.