Rathaus
Areal des ehemaligen Teckischen Stadtschlosses
Rathausstraße 8
Rathausstraße 8
Die mächtige Linde vor dem Rathaus wurde am 30. Oktober 1841 zum 25. Regierungsjubiläum von König Wilhelm I. zu seiner Ehre gepflanzt. Anfang der 1990er-Jahre musste sie gefällt werden, weil der Stamm inwändig verfault war. Die neu gepflanzte Linde hat auch nach Jahrzehnten noch nicht das Volumen der Vorgängerin erreicht, wie die folgende Aufnahme von 2016 zeigt.
Das „alte Rathaus“ am ehemaligen Marktplatz [Station 14] war bereits 1689 in einem desolaten Zustand. Das Rathausdach war undicht und durch Wassereinbrüche hatte das Fachwerk Schaden genommen. 1802 hatte das Rathaus so viel faules Holz, dass an eine Renovierung nicht mehr zu denken war. Die Diskussionen im Gemeinderat zogen sich allerdings bis ins Jahr 1837 hin, dann ging es auf einmal sehr schnell. Das „alte Rathaus“ wurde als abbruchreif am 28. Februar 1837 um 1010 Gulden verkauft.
Als Standort für das neue Rathaus wurde der „Schlößlesgarten“ in der Ecke der Stadtbefestigung gewählt, „wegen der freieren Lage und weil man im ganzen Ort die Glockenzeichen und die Turmuhr hören könne.“ Auch weil der Bau durch die vorhandenen Mauern billiger kam; die Kosten beliefen sich auf 6.400 Gulden. Auf der Aufnahme vom Winter 1970 sind die Stadtmauer und der darunter liegende Zwinger zu erkennen.
Weil im gleichen Jahr auch das Obere Tor abgebrochen wurde, in welchem sich das Gefängnis befand, weisen die Baupläne für das Rathaus von 1837 zwei Gefängniszellen aus, in denen auch ein Ofen stand. Sie befanden sich hinter den drei Fenstern in der Südwestecke des Gebäudes. Noch beim Umbau 1951 wurde eine der Zellen als Arrestzelle beibehalten.
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