Mitgliederversammlung 2023

Bericht über die ordentliche Mitgliederversammlung
am Freitag, den 25. Februar 2023, im Gasthaus Schwabenstüble

Der 1. Vorsitzende Rainer Laskowski M.A. eröffnete die Mitgliederversammlung mit der Begrüßung der erschienenen Mitglieder und Frau Bürgermeister Verena Grötzinger. Anschließend gedachten die Anwesenden der im Jahre 2022 verstorbenen Mitglieder.

Im Rahmen des folgenden Geschäftsberichts des Vorsitzenden für das Jahr 2022 berichteten die Fachverantwortlichen des Vorstandes selbst.

Zunächst berichteten die Schriftführerinnen Gabriele Horer und Angelika Friedrich: Neben Fragen der Mitgliederverwaltung (Kontakt zu den Mitgliedern), Bearbeitung von Anfragen, Vorbereitung von jährlich 4 Vorstandssitzungen, Pressearbeit und der Organisation des zu Beginn eines jeden Jahres stattfindenden Besuchs einer Ausstellung im Landesmuseum oder der Staatsgalerie in Stuttgart (➤ Bild 1), standen im Mittelpunkt ihrer äußerst verdienstvollen Tätigkeit die Sichtung und Ordnung des Dia-Nachlasses von Richard Holder zusammen mit Frau Dr. Widmer-Butz und die Vorbereitung auf die Digitalisierung, die von Holger Macho in der Zwischenzeit durchgeführt wurde.

Frau Dr. Widmer-Butz hatte sich bereiterklärt, den Stadtrundgang für den Amtsplatz, den Bahnhof und die westliche Bahnhofstraße (➤ Bild 2) mit zwei weiteren Tafeln zu ergänzen, die mit einer Sonderführung am 30.Juli 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Insgesamt wurden von allen Stadtführern 11 Stadtführungen, darunter auch eine Begehung der Lauter im Rahmen des Kinderferienprogramms durchgeführt. Es ahmen 101 Personen daran teil. Der Verein bietet neben Stadtführungen, Führungen in der Bernhardskapelle und im Geschichtshaus an. Die Sammlung von Gegenständen und Bildern aus früheren Zeiten, z.B. Bilder aus dem Gwölble, die im Besitz von Bürgern waren oder der Nachlass von der Grasskiweltmeisterschaft, die im September 1985 hier am Bölle stattfand und viel weiteres Archivgut wurden gesammelt, auch der berühmte Hungerwecken (➤ Bild 3) wurde repariert. Zum Schluss ihrer Ausführungen wiesen die Schriftführerinnen noch darauf hin, dass der Verein z.Zt. 109 Mitglieder hat, von denen fast alle über 60 Jahre alt sind. Sie forderten jedes Mitglied auf, neue Mitglieder zu werben, besonders aber unter der Jugend.

Der Vorsitzende bedankte sich bei den Führenden und Schriftführerinnen und auch bei Frau Dr. Widmer-Butz für die so zeitaufwendige ehrenamtliche Arbeit für den Verein unter Beifall der Anwesenden.

Der stellvertretende Vorsitzende Karl-Heinz Ritter setzte die Berichterstattung fort: Er wies darauf hin, dass das vom Verein ausgeschriebene Quizspiel bis zum 28. April des Jahres laufe. Er dankte Dr. Hils für die Vorbereitung dieses Spieles, und wies auf die Veröffentlichungen im Mitteilungsblatt der Stadt, der Homepage des Vereins und auf Instagram (#owenhistory) hin.

Die Bemühungen um die Herstellung eines Filmes über Owen laufen, ebenso für die vorgesehenen Interviews von älteren Owener Bürgern. Ein weiteres Projekt, das zusammen mit der Stadt und dem Obst-und Gartenbauverein Owen geplant ist, ist die Neubepflanzung der Pappellalle bei den Froschwiesen Richtung Beuren. Nach längeren Verhandlungen mit den zuständigen Behörden, soll die Neuanpflanzung ab 2023 in 3 bis 4 Abschnitten durchgeführt werden. Beim Stadtfest wird der Alt Owen Förderkreis in der Bernhardskapelle mit einer Fotoausstellung vertreten sein.

Als nächster Berichterstatter erläuterte Dr. Hans-Peter Hils seine Arbeiten für die Homepage des Vereins im Einzelnen: Es sei nicht mit der z.T. sehr aufwändigen Programmierung von Seiten getan, den Inhalten lägen ebenso aufwändige Forschungen und Recherchen im Owener Stadtarchiv und dem Landesarchiv Baden-Württemberg zu Grunde. Er wies nochmals auf die beiden von ihm in Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Ritter und Holger Macho geplanten und durchgeführten „Wasserwanderungen in Lauterbett und Graben“ – Motto: Unter den ältesten Brücken von Owen (➤ Bild 4) – im Kinderferienprogramm und als Erwachsenenführung hin, die beide gut besucht waren.

Zurzeit arbeite er gleichzeitig an 3 „Forschungsschwerpunkten im Rahmen der Stadtgeschichte“. Erster Schwerpunkt seien die drei historischen Brücken über die Lauter. Er erläuterte knapp deren Baugeschichte und aus welchen Gründen sie bei Hochwasser immer wieder zerstört wurden. Weiters habe er im Zusammenhang mit der in der Marienkirche aufgefunden Grabplatte (➤ Bild 5) des aus der Adelsfamilie Wielandstein stammenden Ulrich Swelher von Tachenhausen intensive Forschungen zu diesem selbst und dessen Vorfahren betrieben. Der dritte und aktuell primär betriebene Forschungsschwerpunkt sei die Geschichte der Herzöge von Teck und deren vermutliche Stadtgründung von Owen sowie der Konradschild (➤ Bild 6) als letzter verbliebener von einst 4 Totenschilden. Die Ergebnisse zu den drei Themen seien zur Veröffentlichung in der Homepage vorgesehen.

Der Vorsitzende Rainer Laskowski bedankte sich bei seinem Stellvertreter und Dr. Hils für die sehr ausführlichen Berichte, man könne gespannt sein, was Dr. Hils noch bei seinen Forschungen zu Tage fördern werde.

Nachfolgend ging der 1. Vorsitzende Rainer Laskowski in seinem Bericht auf die Situation des Vereins während der Coronazeit ein, dass aus diesem Grund die Mitgliederversammlung für 2021 nicht stattfinden konnte und das Vereinsleben, wie bei allen anderen Vereinen, zum Erliegen gekommen sei. Er fasste nochmals kurz die Tätigkeiten des Vereins und des Vorstandes im Jahre 2022 zusammen. Bei dieser Gelegenheit wies er auf die neuesten baulichen Erkenntnisse zum „Schlösslespfarrhaus“ hin. Seine Vermutung sei, dass szt. an Stelle der Peterskapelle die Schilling von Cannstatt das jetzige Schlössle gebaut hätten. Im Übrigen beabsichtige er aus Anlass des Jahrestages des Todes von dem hier von 1873-1878 tätig gewesenen Pfarrer Dr. Balthasar Friedrich Wilhelm Zimmermann, der zusammen mit seiner Frau auf der Nordseite der Marienkirche begraben liegt, einen öffentlichen Vortragsabend im Mai/ Juni über dessen Lebenswerk zu halten.

Der von Karl-Heinz Ritter für den verhinderten Kassier Holger Macho vorgetragenen positiven Kassenbericht wurde von den Anwesenden zustimmend zur Kenntnis genommen. In ihrem Prüfungsbericht stellten die beiden Kassenprüfer Christel Schmid und Volker Hahnel fest, dass die Kasse ordnungsgemäß geführt wurde und dem Kassier Holger Macho Entlastung erteilt werden könne.

Frau Bürgermeister Grötzinger dankte im Namen der Stadt dem Verein für seine Arbeit und die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Sie führte anschließend die Entlastung von Kassier und Vorstand und die anstehenden Wahlen durch, nachdem die Versammlung sich für eine offenen Abstimmung ausgesprochen hatte. Die Versammlung stimmte der beantragten Entlastung von Kassier und Vorstand einstimmig zu, anschließend führte Frau Grötzinger die Wahl durch. Im Amt als Vorsitzender wurde Rainer Laskowski und Holger Macho als Kassier bestätigt. Die Gewählten nahmen die Wahl an. Die bisherigen Kassenprüfer Christel Schmid und Volker Hahnel wurden ebenfalls in ihrem Amt bestätigt.

Rainer Laskowski dankte ihnen für ihre Arbeit und dafür, dass sie erneut für das Amt zu Verfügung stünden. Herr Manz stellte sich für die Wahl als Beisitzer nicht mehr zur Verfügung, ist aber bereit, Führungen im Geschichtshaus bei Bedarf zu machen. Ihm dankte der 1. Vorsitzende ausdrücklich für die bisher geleistete Arbeit.

Abschließend wies Rainer Laskowski darauf hin, dass er nach dem Beschluss des Vorstandes den Vertrag zwischen Schule und der Museumspädagogin Heide Schubert und dem Verein zur Weiterführung der finanziellen Unterstützung des Projekts „Geschichtsdetektive“ unterzeichnet habe. Zur Zeit nähmen 11 Kinder an der GeschichtsAG, die von Frau Schubert geleitet werde, teil, er dankte Frau Schubert für diese Arbeit.
Mit dem Dank an Frau Bürgermeister Grötzinger für die Durchführung der Wahlen und die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Owen, schloss der Vorsitzende die Mitgliederversammlung.

Bild 1: Ausfahrt zur Ausstellung „Berauschend – 10 000 Jahre Bier und Wein“ im Landesmuseum Stuttgart am 14. Januar 2023
Flyer des Landesmuseums in Stuttgart
Bild 2: Die Bahnhofstraße auf einer Aufnahme um 1960
Bild 3: Der sogenannten „Hungerwecken“ aus dem Jahr 1817, dem Jahr ohne Sommer. Er heißt auch 2-Kreuzer-Wecken, weil er bei einem Gewicht von ca. 39 Gramm 2 Kreuzer kostete.
Bild 4: Ganz oben und ganz unten – Unter den ältesten Brücken von Owen. Eine Stadtführung der besonderen Art.
Bild 5: Grabplatte für Ulrich Swelcher von Tachenhausen in der Marienkirche in der Auffindesituation. Er war verheiratet mit Ann Hochschlitz (Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 602 Nr 9772, 1348 VI 14) und mit Margret von Diemantstein, für die bis heute kein Nachweis geführt werden konnte. Aufnahme Dr. Hils 24.04.2018.
Bild 6: Der Konradschild ist der einzige erhaltene von ehemals vier Totenschilden. Er war vermutlich Herzog Konrad II. (1235-1292) gewidmet.