Bernhardskapelle

Bernhardskapelle
Heute Bürgerhaus
Marktstraße 12
 
Neuere Forschungen zur Ortsgeschichte ergaben, dass der in einer Urkunde von 1276 „diu Biunde“ genannte Weinberg im Süden der Stadt zu lokalisieren ist. Die Übersetzung des lateinischen Urkundentexts „sita iuxta fossatum apud Owen versus ecclesiam“ lautet korrekt: direkt neben dem Graben, der sich zur Kirche hin erstreckt. Mit dieser Kirche ist die Marienkirche in der Unterstadt gemeint.
Nach der Nutzung als Zehntscheuer, irrtümlicher Benennung als „Peterskirche“ und Umwandlung in ein Ackerbürgerhaus erwarb die Stadt Owen 1988 das seit 1926 in das Denkmalbuch eingetragene Gebäude.
Die Aufnahme von 1960 zeigt die Bernhardskapelle als Bauernhaus mit Stallung und Scheuer.
Schon die ersten Prospektionen im Innenraum ergaben, dass sich unter der Patina der Jahrhunderte Wandmalereien aus dem späten Mittelalter befanden. Die Abbildung zeigt den Kontrast zwischen dem Zustand 1988 und nach der Restaurierung am Beispiel des Ostfensters mit gotischen Maßwerk.
Die Ostwand ist mit einem Freskenzyklus zum Leben des hl. Bernhard von Clairvaux ausgemalt. Das zweite Bild rechts vom Fenster zeigt den Bernhard am Schreibpult.
Portrait Bernhards als Autor [Vergrößerung aus dem Bildzyklus in der Ostwand].
Auf der Südwand der Bernharskapelle befindet sich ein umfangreicher Zyklus zum Leben Jesu. Er erstreckt sich in drei Registern über die ganze Breite der Südwand und entstand nur wenig später nach dem Bernhards-Zyklus. Im kleinen Saal im oberen Stockwerk werden standesamtliche Trauungen abgehalten.
Partie am Marktplatz mit Bernhardskapelle und Wirtschaft zur Teck.